Ponsson: Unterstützung von Foret ist das Beste, was mir passieren konnte
Christophe Ponsson arbeitet mit dem Ex-Supersport Weltmeister zusammen.
Der Franzose Christophe Ponsson bestreitet 2015 seine Premieren-Saison in der eni FIM Superbike Weltmeisterschaft und hat einen turbulenten ersten Abschnitt des Jahres erlebt. In die Saison gestartet war er mit dem Grillini SBK Team, wechselte dann aber zum Team Pedercini. Dort fühlt er sich nun viel wohler, auch aufgrund dessen, dass er Unterstützung von seinem Landsmann Fabien Foret, selbst ehemaliger Supersport Weltmeister, bekommt.
Christophe, wie würdest du deine bisherige Saison zusammenfassen?
„Seit Saisonbeginn ist viel passiert, gerade auch hinsichtlich dessen, dass ich die Teams wechseln musste. Jetzt habe ich beim Pedercini Team ein gutes Arbeitsumfeld, auf der anderen Seite aber muss ich mich an ein Motorrad mit anderer Elektronik gewöhnen. Wir hatten in Imola ein paar Probleme mit der Elektronik, in Donington mit dem Getriebe und wir hatten ein paar üble Stürze, in denen das Motorrad heftig zerstört wurde. Der Anfang war mit meinem neuen Team etwas schwierig, denn sie hatten vor jedem Rennen viel zu erledigen, genau wie ich.“
„Oft mussten wir von Null neu starten, aber ich denke, dass wir in Misano eine ziemlich gute Balance gefunden haben. Leider bin ich dort wieder gestürzt, aus verschiedenen Gründen: Zum einen wegen dem neuen Asphalt und zum Anderen weil ich einen kleinen Fehler machte. Ich hatte richtig Glück, dass ich mir keine Knochen gebrochen habe, aber ich habe Schmerzen in den Adduktor-Muskeln in meinen Beinen.“
„Doch abgesehen von all den Unfällen, die meine Fortschritte bisher eingebremst haben, war der erste Teil meiner ersten Superbike WM Saison vielversprechend. In Australien war ich mit meiner besten Rundenzeit nur 3,5 Sekunden zurück und ich habe diesen Rückstand als Referenz genommen. In Donington, auf einer Strecke, die mir liegt, war ich bis auf 1,5 Sekunden an Tom Sykes herangekommen. In Portimão, auf einer wirklich schwierigen Strecke, war ich bis auf 1,8 Sekunden dran und ich glaube dass das zeigt, dass ich Fortschritte mache. Im Moment drehen sich meine Ziele eher um Rundenzeiten, als um Rennergebnisse.“
Bist du mit der geleisteten Arbeit und den Ergebnissen bisher zufrieden?
„Um ganz ehrlich zu sein: Ich glaube, dass ich einen recht guten Start in die Saison hingelegt habe. Wenn du mir vorher gesagt hättest, dass ich bei der sechsten Saisonstation in Donington nur anderthalb Sekunden auf Tom Sykes verliere, hätte ich das sofort unterschrieben. Da geht ein großer Dank aber vor allem an Fabien Foret und die Arbeit, die wir zusammen gemacht haben. Es ist schön, wenn man diese Arbeit mit solchen Ergebnissen zurückbezahlen kann. Dank Fabien kann ich meinen Fahrstil langsam anpassen und immer weitere Zehntel finden. Es geht nur um diese kleinen Details und ich glaube, dass insgesamt die Erfahrung einen großen Teil ausmacht.“
Fabien Foret, Supersport Weltmeister von 2002, war die ganze Saison an deiner Seite. Wie wichtig ist seine Arbeit für dich?
„Fabien ist in vielerlei Hinsicht das Beste, was mir diese Saison passieren konnte. Nach einer schwierigen Saison 2014, nach der meine Zukunft im Rennsport in Frage stand, konnten wir eine starke Partnerschaft aufbauen. Wenn ich meine Ergebnisse in Donington und Portimão anschaue, dann glaube ich, dass ich meinen Platz in der Superbike Weltmeisterschaft verdient habe. Fabien hilft mir sehr bei der Vorbereitung der Wochenenden, er hilft mir bei der Kommunikation mit dem Team und er teilt seine Erfahrungen mit mir, wenn es um die Abstimmung des Motorrads geht. Kommunikation ist wichtig und es ist mehr als wichtig, dass ich mich selbst dem Team verständlich machen kann. Ich bin noch ein Rookie und habe viel zu lernen. Ohne seine Hilfe, wäre meine Entwicklung vermutlich nicht eine so schnelle.“
Was erwartest du für den Rest der Saison?
„Ich möchte die Dynamik aus Donington und Portimão halten. Die nächsten beiden Rennen sind in Laguna Seca und Sepang – zwei Strecken, die ich noch nicht kenne. Dort erwarte ich nicht so nah dran zu sein, wie bei den letzten Rennen. Wenn es dann wieder nach Europa geht, fahren wir mit Jerez und Magny-Cours auf zwei Strecken, die ich schon kenne und wir werden am Freitagmorgen nicht alles erst entdecken müssen. Ich möchte die Saison so zu Ende bringen, dass wir unsere Fortschritte noch einmal bestätigen. Ich kann es kaum erwarten, wieder zu fahren. Auch auf das Finale unter dem Flutlicht von Katar freue ich mich schon.“
Denkst du um diese Jahreszeit schon über 2016 nach?
„Ehrlich gesagt habe ich keine Vorstellung davon, wie es weiter geht. Ich fühle mich im Pedercini Team unglaublich wohl und unsere Zusammenarbeit steht erst am Anfang. Darum noch einmal: Ich will diese Saison stark zu Ende bringen, ehe ich über nächstes Jahr nachdenke.“